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Gedanken zum Tag von Pfarrer Maximilian

31.08.2025,

Bescheidenheit

Und doch appelliert Jesus heute an unsere Demut und Bescheidenheit, wofür es viel Mut braucht. 

Predigtaufzeichnung

Predigt 22. Sonntag im Jahreskreis, 31.8.2025

Perikopen: Sir 3,17-18.20.28-29                       Lk 14,1.7-14

 

Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!

„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Ein herausforderndes Wort Drei Gedanken dazu.

Erstens: Wer erniedrigt sich gern selbst, freiwillig? Sind diejenigen, die das tun, nicht ein wenig dumm, religiöse Schwärmer, Menschen ohne Selbstwertgefühl, Menschen, die die Verantwortung scheuen, die nicht zu sich selber stehen und sich minderwertig vorkommen? Ist es nicht natürlich, sich zu positionieren und etwas gelten zu wollen? Ist es nicht ganz normal etwas leisten und Anerkennung finden zu wollen? Wer ordnet sich gerne unter? „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Angesehen ist der Unabhängige und Leistungsstarke. Gut steht da, wer sich selbst zu helfen weiß, es zu etwas gebracht hat und sich viel, vielleicht alles leisten kann. Unsere Idole sind Menschen, die den Aufstieg geschafft und Karriere gemacht haben, Menschen die sich durchgesetzt haben, oft jedoch auf Kosten anderer. Sind wir ehrlich: Schaffen nicht die Leistungsideologie und der ständige Konkurrenzkampf viele Ängste in unserer Zeit? Die Angst überholt und abgehängt zu werden? Die Angst, nicht mehr mithalten zu können, auf der Strecke zu bleiben? Die Angst, krank und pflegebedürftig zu werden? Die Angst, zum alten Eisen zu gehören, und nicht mehr gebraucht zu werden? Wird die dauernde Wettbewerbssituation nicht zur Wettbewerbsneurose, die das zufriedene Menschsein gefährdet? Wie gesagt, es ist  nicht verwerflich, wenn jemand etwas aus seinem Leben machen will. Es ist nicht verkehrt, etwas erreichen. Dieses Streben und Verlangen steckt in jedem gesunden Menschen. Doch wie nahe liegt die Versuchung, sich über andere zu erheben? Wie nahe liegt die Gefahr, stolz und überheblich zu werden? Wie viele Probleme und Streitigkeiten haben darin ihren Grund, dass sich jemand übervorteilt, nicht genügend beachtet, sich zurückgesetzt oder übergangen fühlt? Wie viel Missgunst, Neid und Eifersucht haben hier ihre Wurzeln? Wie viele Familien zerbrechen an internen Machtkämpfen? Ehrsucht und Machtsucht können gnadenlos sein, menschliche Beziehungen ruinieren und großes Unheil anrichten.

Zweitens: Es geht um Demut und Bescheidenheit. Jesus geht es im heutigen Evangelium nicht um Anstandsunterricht. Es geht ihm nicht um Tischsitten. Er mahnt zu rechter Bescheidenheit und Demut. Damit liegt er natürlich nicht im Trend der Zeit, weder damals noch heute. Er kämmt die gesellschaftliche Wirklichkeit sozusagen gegen den Strich. Ein treffendes Beispiel ist die Erzählung vom Pharisäer und vom Zöllner im Tempel. Der eine stellt sich ganz vorne hin und zählt auf, was er alles hat und macht und tut. Überheblich und stolz klopft er sich gleichsam selbst auf die Schultern und schaut dabei voll Verachtung auf andere herab. Der Zöllner steht ganz hinten. Er weiß, dass er nichts zu bringen und zu bieten hat, dass er vor Gott mit leeren Händen steht. Demütig klopft er an seine Brust und betet: „Gott sei mir Sünder gnädig!“ Selbsterhöhung ist Hochmut vor Gott, Verachtung anderer Menschen, Mangel an Selbsterkenntnis. Selbsterniedrigung ist Demut, ist wissen, dass ich Geschöpf bin vor dem Schöpfer, dass ich nichts aus mir selber bin und habe und dass ich immer angewiesen bin auf Gottes Barmherzigkeit. Ja, dass wir auf Gott angewiesen sind, das sollen wir wieder mehr lernen.

Drittens: In dem Wort Demut steckt das Wort Mut. Demut ist der Mut zur eigenen Wahrheit, Mut, sich zu sich selbst zu bekennen. Wo dieser Mut fehlt, wird Falsches groß. Demütig ist der Mensch, der weiß, dass dieses Leben mit all seinen Möglichkeiten Geschenk ist. Demütig ist der Mensch, der noch bitten und danken kann. Demütig ist der Mensch, der weiß, wie bedürftig er ist. Das macht gütig und barmherzig auch anderen gegenüber. Entscheidend bei Gott ist nicht der Platz, den sich jemand mit seinen Ellenbogen erkämpft. Am Tisch Gottes gibt es all diese Rangordnungen nicht. Am Tisch Gottes werden möglicherweise Unzählige Platz finden, um die wir einen Bogen machen. Was groß und reich macht bei Gott, was Gewicht hat und zählt in seinem Reich, wenn ich einen Platz bekommen will am Gastmahl des ewigen Lebens, ist Liebe und Hingabe. Dienende Liebe und liebende Hingabe haben nach dem Beispiel Jesu, den niedrigsten Platz eingenommen. In der Menschwerdung: „Er war wie Gott, hielt aber nicht daran fest wie Gott zu sein, sondern entäußerte sich…“ Bei der Taufe im Jordan: Er, der Sündenlose, stellt sich in die Reihe der Sünder. Bei der Fußwaschung: „Begreift ihr, was ich euch getan habe? Wenn ich, euer Herr und Meister,… Ich habe euch ein Beispiel gegeben…“ Am Kreuz: Da war draußen vor der Stadt zwischen zwei Verbrechern sein Platz. Im Blick auf die Eucharistie ruft der heilige Franziskus seinen Brüdern zu: „Seht die Demut Gottes!“ Dann fordert er sie auf: „Demütigt auch ihr euch! Und behaltet nichts von euch für euch selbst zurück, damit euch ganz aufnehme, der sich euch ganz hingibt.“ „Im Anschauen seines Bildes, im hören seines Wortes, im Folgen seiner Weisung, im Leben nach seinem Beispiel, im Gehen seines Weges…, da werden wir verwandelt in sein Bild“. Wir werden ihm immer ähnlicher. Wir kommen immer mehr in seine Spur. Wir werden immer mehr eins mit ihm. Da ist liebende Verbundenheit, lebendige Beziehung, innige Gemeinschaft mit ihm.

 

Liebe Brüder und Schwestern!

„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Wer ist gerne klein, wer erniedrigt sich gern freiwillig, wo der Mensch eine Gernegroß ist? Und doch appelliert Jesus heute an unsere Demut und Bescheidenheit, wofür es viel Mut braucht. Amen.

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