31. Sonntag im Jahreskreis 5. 11. 2023

Gegenüber den Priestern, die minderwertige Opfer darbringen und ihn damit geringachten, betont Gott, dass er als König über die ganze Welt herrscht und bei Fremdvölkern hoch geachtet ist (1,14). Dort ist man sich seiner Macht bewusst. Die Priesterschaft wird einen hohen Preis für ihre Missachtung Gottes bezahlen: Der Segen Gottes, der auf ihnen ruht und den sie dem Volk austeilen, wird sich verkehren zum Fluch. Der Text weist voraus auf die Kritik Jesu an den Schriftgelehrten und Pharisäern.
Generell gesagt: Die Bibel ist im christlichen Verständnis so aufgebaut, dass der Prophet MALEACHI das Erste Testament abschließt. Er leitet mit seinen Ideen und Worten direkt über zum Umkehrruf des Hl. JOHANNES d. TÄUFERS und JESUS CHRISTUS. Es finden sich Verfluchungen, starke Aussagen zum „Tag des Herrn“ - und es finden sich Verheißungen „ Seht, ich sende meinen Boten; / er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel / der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. / Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen.“(Mal 3, 1f)
Evangelium: Mt 23,1-12
In jener Zeit 1 sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern
2 und sagte:
Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer.
3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen,
aber richtet euch nicht nach ihren Taten;
denn sie reden nur,
tun es aber nicht. (…)
Das heutige Evangelium ist der Beginn einer mahnenden Rede Jesu vor der Passion im Matthäusevangelium. Sie richtet sich an die verantwortlichen Theologen, die zwar anderen sagen, was sie zu tun sei, aber selbst sich nicht daran halten (können). Sie verkünden das „Gesetz“, die „Wegweisung“, die „Thora“ als unterdrückend. JESUS wird das „Gesetz“ schätzen und erfüllen, aber es befreiend auslegen.